Lebensmittelverschwendung – nicht mit uns!
So einfach reduzieren Sie Biomüll zu Hause.
Obst und Gemüse landen besonders häufig im Müll. Schlecht fürs Klima, schlecht für die Haushaltskasse. Wie man weniger Bioabfall produziert? Wir haben da ein paar gute Tipps für Sie! Und erzählen, was wir bei Ratatouille gegen Lebensmittelverschwendung tun.
Stellen Sie sich vor: verdorbene Früchte, abgelaufene Joghurts und gekochte Essenreste, eine ganze Badewanne voll! – So viele Lebensmittel-Abfälle produziert jede*r Bürger*in in Deutschland pro Jahr. Im Schnitt 78 Kilo. Wahnsinn, oder? Aber das ist nur der private Teil. Auch im Handel und in Restaurants wird kräftig aussortiert – weil Obst nicht perfekt aussieht oder Brot und Käse beim Frühstücksbuffet liegen bleiben.
Weniger Biomüll = mehr Klimaschutz
Das ist pure Verschwendung, teuer und schadet dem Klima und der Umwelt: Für die Produktion von Lebensmitteln werden reichlich Wasser, CO2 und viele wertvolle Rohstoffe gebraucht. Plus die Ackerfläche für den Anbau. Alles umsonst, wenn es dann weggeworfen wird. Die Lebensmittelabfälle von 100 Menschen verursachen mehr Treibhaus-Emissionen, als ein Auto auf einer Tour rund um den Äquator ausstoßen würde – eine Weltreise für die Tonne sozusagen.
Am häufigsten werden Obst und Gemüse weggeworfen: Sie machen mit satten 35 Prozent den größten Anteil an Lebensmitteln-Abfällen aus. Danach kommen Essensreste, dann Brot und Backwaren.
Warum werden in Haushalten so viele Lebensmittel verschwendet?
Kennen Sie das? Sie bringen frisches Obst vom Markt mit – und dann bleibt es in der Obstschale liegen. Weil die Rasselbande lieber zu den Schokoriegeln greift. Und dann gibt es überraschend Kaffee und Kuchen bei Oma! Wie schön – aber der Apfel da keine Chance mehr.
Oder im Kühlschrank lauern hinter Marmeladegläsern verschimmelte Tomaten- oder Gurkenreste. Aus den Augen aus dem Sinn – die hatten Sie vergessen. Passiert.
Aber: Mit ein paar Tricks können Sie das vermeiden
Planung ist das halbe Essen –
Unsere Tipps gegen Lebensmittelverschwendung
Der Schlüssel liegt, wie so oft im Leben, in einer guten Planung. Erstellen Sie einen Wochenplan: Was wird am Montag gekocht, was gibt es am Dienstag? Gerade wenn Sie viel zu tun haben, spart ein Wochenplan viel Zeit, Nerven und Müll. Sie müssen sich nicht jeden Tag von neuem die Frage beantworten: Was essen wir heute …? Auch sind im besten Fall immer alle Zutaten da. Sie müssen nicht spontan loslaufen, um fehlende Lebensmittel zu kaufen. Und vermeiden unnötige Einkäufe.
Alles viiieeel entspannter!
So erstellen Sie einen Wochenplan:
• Vorräte checken: Was ist noch da, was muss weg? Berücksichtigen Sie Ihre Vorräte bei der Auswahl der Gerichte.
• Einkaufsliste schreiben: Notieren Sie alles, was Sie brauchen, am besten mit Mengenangaben. Oder noch praktischer: Nutzen Sie eine Einkaufsapp. Vorteil: Die haben Sie immer dabei und auch andere Familienmitglieder können auf sie zugreifen.
• Regional und saisonal einkaufen: Welche Lebensmittel können Sie auf dem Wochenmarkt oder im Hofladen kaufen? Schauen Sie, welches Obst und Gemüse gerade Saison hat.
• Familie miteinbeziehen: Jeder darf ein bis zwei Gerichte vorschlagen – und schon steht der Wochenplan.
• Termine berücksichtigen: Wann ist wenig Zeit zum Kochen? Wer kann es wann am besten übernehmen?
Zu viel für den Anfang? Dann planen Sie erst einmal für drei Tage im Voraus.
Bioabfall vermeiden: Gehen Sie achtsam einkaufen
Wenn Sie nun mit Ihrer Einkaufsliste losziehen, achten Sie auf folgende Punkte:
• Versuchen Sie, in Ruhe einzukaufen – Hektik führt zu unnötigen Impulskäufen, die später im Müll landen.
• Fassen Sie Obst und Gemüse nur an, wenn Sie es kaufen – angeditschte Ware bleibt im Supermarkt oft liegen.
• Kaufen Sie Obst und Gemüse mit Schönheitsfehlern – die krummen Gurken schmecken genauso gut.
• Kaufen Sie keine großen Mengen – denn so sparen Sie kein Geld, auch wenn es erst so aussieht. Sie produzieren nur mehr Bioabfall.
Einkaufen mit Kindern kann wie eine wilde Achterbahnfahrt sein – aber keine Sorge, wir haben die besten Tipps, um daraus einen spaßigen und lehrreichen Ausflug zu machen!
Ordnung im Regal:
So behalten Sie zu Hause den Überblick
Klar, nicht bei allen ist Ordnung das halbe Leben. Aber: Eine übersichtliche Lagerung ist entscheidend im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung. Ob im Kühlschrank oder in der Vorratskammer: Mit etwas System behalten Sie den Überblick über Ihre Vorräte. Sie kaufen nichts doppelt ein. Und vergessen keine Vorräte, weil sie so gut „versteckt“ sind.
Schauen Sie, dass die älteren Lebensmittel vorne im Regal lagern, die neuen hinten. Stellen Sie sie so hin, dass alles gut sichtbar ist. Auch Obst und Gemüse werden im Kühlschrank oft vergessen. Sie sind nicht so ein Ordnungsfan? Dann überlegen Sie, wer Ihnen beim Regale aufstellen oder Ordnen helfen könnte: Es soll Menschen geben, die sogar Spaß dran haben!
Kartoffeln im Kühlschrank?
Auf die Lagerung kommt es an
Auch die richtige Lagerung verhindert, dass Lebensmittel schnell verderben und der Bioabfälle wächst – hier ein paar Tipps:
• Empfindliches Gemüse und Obst wie zum Beispiel Möhren, Beeren, Pilze und Spargel gehören in den Kühlschrank. Salat hält sich länger, wenn Sie ihn als Ganzes lagern.
• Lagern Sie Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch, Kürbis und Ingwerknollen in einem kühlen Raum, aber nicht im eiskalten Kühlschrank.
• Alles in einen Obstkorb? Lieber nicht. Obst bleibt länger frisch, wenn Sie es getrennt aufbewahren.
• Lagern Sie Brot in einem Brotkasten, in einer Papiertüte oder einem Leinentuch. Es hält sich länger, wenn es „atmen“ kann.
• Fleisch und Aufschnitt sollten Sie kühl und in gut verschlossenen Behältern lagern.
Die Banane ist von außen braun? Der Apfel hat Falten bekommen?
Kein Drama. Schauen Sie die Lebensmittel genau an. Oft sieht die Banane von innen noch ganz gut aus. Und der Apfel ist noch genießbar. Aus matschigen Früchten können Sie super ein Bananenbrot oder Apfelkuchen backen.
Bei anderen Lebensmitteln: Das Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet nicht, dass Sie sie nicht mehr essen können. Oft ist ein Joghurt auch nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums noch gut genießbar.
Reste rocken:
Seien Sie kreativ in der Essens-Verwertung
Sie haben noch so viele Reste übrig, dass Sie gar nicht neu kochen müssen? Jackpot geknackt, das sind die besten Tage! Wenn Sie gekochtes Essen zügig kaltstellen, können Sie es später noch genießen. Manche Reste können Sie geschickt weiterverarbeiten: Aus schrumpeligen Kartoffeln werden köstliche Bratkartoffeln. Zu einem Rest Chili con Carne kochen Sie noch etwas Reis – und zack, haben Sie eine komplette neue Mahlzeit.
Wenn Sie etwas Inspiration brauchen: Installieren Sie sich die „Zu gut für die Tonne“-App vom Bundesernährungsministerium. Hier gibt es Rezepte und Video-Tutorials rund ums Restekochen.
Sie haben gerade viel eingekauft und werden zum Essen eingeladen? Oder fahren spontan übers Wochenende weg? Überlegen Sie, ob Sie Vorräte in Ihr Wochenendhaus oder zu Ihrem Besuch mitnehmen können. Oder verschenken Sie einige frische Produkte an Nachbar*innen.
Was wir bei Ratatouille gegen Lebensmittelverschwendung tun
Jedes Lebensmittel ist wertvoll, deshalb tun wir täglich unser Bestes, um sie von Anfang bis Ende hochwertig zu verwerten. Dazu gehört auch eine verantwortungsvolle Entsorgung, um der Verschwendung von Lebensmittel entgegenzuwirken.
Optim(e)ale Portionierung:
Für eine optimale Portionierung unserer Essenslieferungen, arbeiten wir mit Optimeals. Dieses System erlaubt uns pro Person die Mahlzeiten aufs Kilo zu ermitteln und anzupassen, sollte mal eine Mahlzeit ausfallen. Der enge Kontakt mit den Kitas ist dabei für uns besonders wichtig, damit wir auch morgens auf mögliche Portionsanpassungen reagieren können. Wenn beispielsweise Kita XY 20 Kinder hat, bekommen sie ca. da 3 Kilo Pasta und 2 Kilo Soße. Das ist dann genau aufgerechnet auf 150 Gramm Pasta pro Kind oder 80 Gramm Soße pro Kind. So rechnet Optimeals genau aus was die jeweilige Einrichtung, für ihre Kinder benötigt.
Wir haben dann auch immer die Möglichkeit für die Einrichtungen, wenn gewünscht mehr Soße oder mehr Nudeln zu kochen.
Speiseabfälle sammeln und weiterverarbeiten:
Zudem bekommt jede Einrichtung, von uns einen grünen Eimer für Speiseabfälle. Die Speisereste aus den Einrichtungen kommen gesammelt in unsere grüne Tonne und werden einmal pro Woche von einem Bio-Service abgeholt, um sie in einer Biogasanlage weiterzuverarbeiten.
Foodsharing für Gastro- und Lebensmittel-Unternehmen:
Als EU-Lebensmittelküche gelten für uns andere Rahmenbedingungen und Hygieneregellungen als für die klassische Gastronomie. Wir dürfen keine übrig gebliebenen Lebensmittel an Dritte abgeben. Wir dürfen also nicht mit Anbietern wie Too Good To Go oder Foodsharing zusammenarbeiten. Dennoch finden wir diese Dienste unglaublich wichtig, um Lebensmittel zu retten. Wir empfehlen daher jedem Gastro- und Lebensmittel-Unternehmen und allen Verbraucher*innen diese Angebote zu nutzen. So schaffen wir es gemeinsam weniger Lebensmittel zu verschwenden.
Zusatzinfo:
Welche Abfälle gehören in die Biotonne?
Sie dürfen …
• Obst- und Gemüseschalen (roh oder gekocht)
• Essensreste (auch Gekochtes) und verdorbene Lebensmittel (ohne Verpackung)
• Kaffeesatz, Teefilter, Teebeutel (ohne Kunststoffanteile)
• Brotreste, Nudeln, Reis (gekocht oder trocken)
• Eierschalen
• Knochen, Gräten (in Maßen – regional unterschiedlich erlaubt)
• Milchprodukte (Reste, aber keine Joghurtbecher etc.)
… in die Biotonne werfen.
Unser Fazit:
Um Lebensmittelverschwendung effektiv zu reduzieren, ist eine bewusste Planung, sorgfältige Lagerung und kreative Resteverwertung entscheidend. Dadurch schonen wir nicht nur unseren Geldbeutel, sondern auch die Umwelt und das Klima. Jeder Beitrag zählt – gemeinsam können wir dazu beitragen, Ressourcen zu sparen und nachhaltiger zu leben.