Ist in jedem Bio-Produkt wirklich echtes Bio drin?

 

Wenn das erste Kind da ist, hinterfragen viele Eltern ihre Lebensmitteleinkäufe und wählen öfter die Bio-Variante. Auch in der Kita oder im Kindergarten wünschen sie immer mehr Bio-Catering. Doch: Ist das eigentlich teurer? Und woran erkennen Sie echtes Bio? Ob Eltern oder Kita-Leitung: Informieren Sie sich hier.


Kurz erklärt: Was ist Bio?

Wir reden gar nicht lange um die heiße Suppe herum: Bio basiert im Großen und Ganzen auf drei Säulen.

  1. Bei der Produktion kommt keine Gentechnik zum Einsatz.

  2. Tiere werden artgerecht gehalten. 

  3. Chemisch-synthetische Pflanzenschutz- und Düngemittel sind verboten.

Was das für die Praxis heißt, legen Gesetze fest. Die gibt es auf staatlicher Ebene und von der Europäischen Union, zum Beispiel die EU-Öko-Verordnung. Ob die Produzenten die Gesetze auch einhalten, wird sowohl regelmäßig als auch unangekündigt kontrolliert.

Wie das mit Verordnungen und Gesetzen so ist, sind die recht lang und kompliziert formuliert. Deswegen erwähnen wir an dieser Stelle nur eine kurze Auswahl der Regeln, die in der EU-Öko-Verordnung stehen:

  • Mindestens 95 Prozent der Grundzutaten müssen Bio sein.

  • Anbindehaltung bei Rindern ist verboten.

  • Tiere dürfen weder Antibiotika noch Wachstums- oder Leistungshormone im Futter bekommen.

  • Lebensmittel dürfen keine Farbstoffe oder Geschmacksverstärker enthalten.

Wenn Sie sich die genauen Vorschriften lesen möchten, finden sie diese hier auf der Website des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.


Augen auf: So erkennen Sie echtes Bio

Wenn Sie bei den Kita-Mahlzeiten Wert auf gesunde Gerichte, Qualität und Umweltverträglichkeit legen, ist Bio die richtige Wahl. Doch wie erkennen Sie Bio-Lebensmittel? Damit Sie auch das bekommen, was Sie suchen, achten Sie auf folgende Punkte: 

Das Bio-Siegel:

Heute ist es zum Glück leichter, echtes Bio zu erkennen. Juhu! Denn Bio und Öko sind gesetzlich geschützte Begriffe. Das heißt: Auf der Verpackung eines Lebensmittels darf nur dann Bio oder Öko stehen, wenn auch Bio drin ist.

Sie erkennen Bio-Lebensmittel am EU-Bio-Logo oder am staatlichen Bio-Siegel. Bio-Lebensmittel, die in der EU hergestellt wurden, müssen das EU-Siegel tragen. Außerdem finden Sie auf der Verpackung die Codenummer der Kontrollstelle, die das Produkt überprüft.

Bio-Lebensmitteln aus der EU

Bei vorverpackten Bio-Lebensmitteln aus der EU muss dieses Siegel auf der Verpackung stehen. Das gilt seit 1. Juli 2010.

Staatliches BIO Siegel

Das staatliche Siegel hilft Ihnen seit 2001 beim Erkennen von Bio-Lebensmitteln. Es orientiert sich an den Standards der EU-Öko-Verordnung.

 

Sie werden auf Bio-Lebensmitteln noch weitere Siegel finden: Neben den gesetzlich verpflichtenden Logos gibt es noch die der Anbauverbände. Ist ein Betrieb in einem Verband Mitglied, muss er auch dessen Siegel auf dem Produkt anbringen.

Entdecken Sie das Logo eines Anbauverbandes auf einem Bio-Lebensmittel heißt das: Der Produzent bzw. das Produkt erfüllt die Richtlinien des Verbandes. Meist sind die viel strenger als die EU-Richtlinien. Zwei Beispiele:

  • So erlaubt die EU-Öko-Verordnung etwa 45 Zusatzstoffe. Bei Demeter sind es nur 20.

  • Bei Bioland, Naturland oder Demeter müssen 100 Prozent der Zutaten aus Bio-Anbau kommen.

Schauen Sie sich hier die Siegel der bekanntesten Anbau-Verbände an:

Bioland - Anbau-Verband
Naturland - Anbau-Verband
demeter - Anbau-Verband
 

Die Zutatenliste und das Etikett:

Suchen Sie nicht nur nach den Siegeln, sondern prüfen Sie auch, was zusätzlich auf dem Etikett steht. Dort lesen Sie oft Ausdrücke wie „aus kontrolliert biologischem Anbau“.

Gehen Sie die Zutatenliste durch: Bio-Lebensmittel enthalten meist weniger Zusatzstoffe und künstliche Aromen. 

Vorsicht bei Begriffen wie kontrolliert, umweltschonend oder naturnah.

Achten Sie jedoch auf die Formulierung auf der Verpackung. Es muss wirklich Bio oder Öko draufstehen. Andere Begriffe – wie zum Beispiel umweltschonend, regional oder naturnah – suggerieren Bio-Standards, sind aber nicht bio-zertifiziert!


Ratatouille, sag mal:
Warum ist Bio eigentlich teurer?

Bio Catering für Kindergärten in Oldenburg

Verzeihen Sie uns die Floskel, aber an dieser Stelle passt sie wie der Deckel auf den Topf: Qualität hat ihren Preis. Bio-Produzenten produzieren keine Massenware, die sie zu Spottpreisen auf den Markt werfen könnten. Sie garantieren höchste Qualitätsstandards.

Außerdem müssen sie diverse Regeln einhalten, etwa bezüglich der Verarbeitungsmethoden oder erlaubten Zusatz- und Hilfsstoffen. Das macht die Produktion aufwendiger und somit teurer. Ein Beispiel: Wenn sich Unkraut oder Ungeziefer zwischen die Pflanzen mogelt, kann der*die Bio-Bäuer*in das nicht einfach mit Pestiziden platt machen. Sie oder er muss andere Wege entwickeln.

Warum ist Bio beim Discounter günstiger als im Bio-Laden?

Discounter kalkulieren mit ganz anderen Kriterien und Mengen als der kleine Bio-Laden an der nächsten Straßenecke. Das müssen die Ladenbetreiber*innen dann auf den Preis draufschlagen, damit sie ihre eigenen Kosten decken können.

  1. Die großen Discounter konzentrieren sich meist auf ein paar wenige Bio-Lebensmittel. Nämlich die, die besonders häufig in Bio-Qualität nachgefragt werden. Zum Beispiel Milch, Joghurt oder Gurken. Diese beschaffen sie zentral und möglicherweise von weiter her. 

  2. Zusätzlich besitzen Discounter ein sehr ausgefuchstes Logistik-System, das den Transport der Bio-Milch dann noch mal günstiger macht.

  3. Im Bio-Laden gibt es viel mehr Auswahl. Aber der Laden kann pro Produktart nur kleinere Mengen einkaufen.

  4. Hinzu kommt, dass im Bio-Laden fachkundiges Personal arbeitet, das Sie beim Einkauf berät.

  5. Zusätzlich unterstützen sie Nachhaltigkeitsinitiativen oder fördern lokale Gemeinschaften.

  6. Viele bieten auch Lösungen für Mehrwegverpackungen oder unverpacktes Einkaufen.

  7. Bio-Supermärkte legen außerdem Wert auf regionale und lokale Produkte. Sie bekommen ihre Lebensmittel oft von kleineren, unabhängigen Lieferanten. 

Falls Sie bisher skeptisch gegenüber Bio-Produkten vom Discounter waren:
Wenn das EU-Bio-Logo oder das deutsche Bio-Siegel auf dem Produkt ist, erhalten Sie auch wirklich Bio.


So bleibt das Mittagessen in der Kita bezahlbar!

Aus zwei Gründen können wir bei Ratatouille auch mit Bio-Produkten bezahlbare Mittagessen für Kita und Kindergarten produzieren. Yummi! Das freut die kleinen Genießer*innen! Und Ihren Geldbeutel.

  1. Unsere Gesellschaft konsumiert zu viel Fleisch. Das ist Fakt. Wir wollen nicht sagen: Niemand darf mehr Fleisch essen. Jedoch wünschen wir uns einen bewussteren Umgang mit diesem wertvollen Lebensmittel. Zudem ist der Preis für Bio-Fleisch sehr hoch. Auf unseren Speiseplänen bieten wir daher wenig Fleisch an: Das reduziert die Umweltbelastung und den Preis.

  2. Bezahlbar bleibt das Kita-Essen auch, weil wir ein bestimmtes Mengen-Kontingent bei den Erzeugern bestellen und das kontinuierlich. Unser Bio-Anteil liegt bei über 85 Prozent. Weils nicht nur ein bisschen Bio-Salat, sondern richtig viel Bio ist, bekommen wir andere Konditionen. Das wirkt sich zusätzlich auf den Preis des Kita-Caterings aus.

Erfahren Sie mehr zu unserem Essen und unseren Zertifizierungen.

Hand aufs Gemüseherz: Wie viele Lebensmittel kaufen Sie? Und wie viel davon wandert vom Kühlschrank in den Müll?

Viele denken, Bio-Lebensmittel seien viel teurer als die aus konventioneller Produktion. André Adden rät: „Kaufen Sie Lebensmittelmengen bewusster ein. Versuchen Sie, so zu kochen, dass weniger Lebensmittel in den Müll wandern. Und kaufen Sie deutlich weniger Fleisch.“ Wer so umdenkt und sein Verhalten anpasst, bemerkt: Unterm Strich ist es nicht teurer.


Mögen wir!
In der Kita auf Bio-Mittagessen umstellen

Wer auf Bio-Lebensmittel setzt, kann Pestizide und schädliche Chemikalien in seiner Ernährung reduzieren. Außerdem fördert Bio-Anbau die Artenvielfalt und die Umwelt.  

Der Anbau von biologischen Erzeugnissen ist jedoch aufwendiger und arbeitsintensiver. Deshalb brauchen Betriebe mehr Geld für ihre Produkte. Trotzdem ist es möglich, bei der Ernährung von Kindern umweltschonend und klimabewusst zu handeln. Etwa, indem Sie den Fleisch-Konsum reduzieren und das Essen so passgenau kochen, dass wenig bis gar nichts weggeschmissen wird.

Unser Tipp: Wenn Sie in Ihrer Kita oder Ihrem Kindergarten auf Bio umstellen möchten, suchen Sie aktiv nach Caterern, die bio-zertifiziert sind. (Psst! Wir sind’s seit 2007!) Beschäftigen Sie sich mit den genauen Vorschriften und Standards, die für den Betrieb, die Zertifizierungen und Ihre Region gelten. 

Wie sieht das eigentlich aus, diese nachhaltige Ernährung?
Lesen Sie unsere Tipps für gesunde und nachhaltige Ernährung von Kindern. 


Superidee

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Unsere Produkte: Professionelles Design und kreative Ideen für Vertrieb und Werbung.

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Bio-Essen in der Kita: Vorurteile über Kosten und Regionalität gehören in die (Bio)-Tonne

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